Familiengeschichte des Adelsgeschlechts „von Liechtenstein-Kastelkorn“
Geschichte
Das ehemals mährische Adelsgeschlecht Liechtenstein-Kastelkorn stammte ursprünglich aus Südtirol. Sein Stammsitz war die Burg Lichtenstein in Leifers bei Bozen, die vermutlich im 12. Jahrhundert als Hauptstützpunkt des Bistums Trient errichtet wurde.
Tiroler Zeit
Die Li(e)chtenstein waren ursprünglich Ministerialen der Bischöfe von Trient und der Grafen von Tirol. Das Tiroler Geschlecht stellte selbst zwei Bischöfe von Trient. Es erscheint erstmals 1472 in den Tiroler Adelsmatrikeln.
Paul von Li(e)chtenstein
Paul von Li(e)chtenstein entstammte einer Trienter Familie und wurde um 1460 geboren. Sein Vater Balthasar stand in Diensten des Bischofs von Trient und des Erzherzogs Sigismund von Tirol. Seine Mutter war Dorothea Fuchs von Fuchsberg. Paul war mit Barbara von Schrofenstein verheiratet und hatte einen Sohn.
1482 trat er in die Dienste des Erzherzogs Sigismund ein. Als Hofmarschall wurde er von Maximilian I. übernommen, dessen besonderes Vertrauen er gewann und der ihm bald die Verwaltung seiner Finanzen übertrug. Dabei verstand er es, eine allzu große Verschuldung der Erbländer zu verhindern. 1499 wurde er mit Castelcornobei Rovereto belehnt, von dem der Namenszusatz Kastelkorn abgeleitet ist. 1502 erwarb er Schloss und Herrschaft Schenna bei Meran und baute es zum Familiensitz aus, und 1505 erhielt er die Hauptmannschaft Rattenberg am Inn als Pfandschaft. Im gleichen Jahr erhielt er den Orden vom Goldenen Vlies und wurde 1506 vom Kaiser zum Ritter geschlagen. Obwohl es wegen der kaiserlichen Ausgabenpolitik zu schweren Verstimmungen kam, hatte er bis zuletzt die Verantwortung über die Finanzen. Er starb 1513 inAugsburg, wohin er zu Verhandlungen mit den Fuggern gereist war, und wurde in Bozen bestattet. (Quelle: Wikipedia)